Beratung bei Burnout für Frauen in Niederösterreich

Verfasserinnen: Strategische Partnerinnenschaft Frauen- und Mädchenberatungsstellen und AMS NÖ.

Der Begriff Burnout wird seit den 1970er Jahren im sozialen, psychologischen und medizinischen Bereich verwendet. In den letzten Jahrzehnten ist der Begriff Burnout immer mehr zu einem Schlagwort geworden und wird im allgemeinen Sprachgebrauch häufig gebraucht.

Die steigende Zahl an Betroffenen zeigt, dass Burnout mehr ist als eine vorübergehende Modeerscheinung - Burnout existiert mittlerweile in allen Berufsgruppen. Burnout = ausgebrannt sein als Ursache von Krankenständen nimmt drastisch zu, wodurch sich auch der Druck auf die (noch) "Gesunden" erhöht.

Was ist Burnout?

Burnout wird in der Internationalen Klassifikation der Erkrankungen (ICD) als "Ausgebranntsein" und "Zustand der totalen Erschöpfung" erfasst. Der Mensch fühlt sich leer, schwach, lustlos und hat Probleme bei der Lebensbewältigung, wobei die Grenzen zwischen Burnout und Depression fließend sind.

Burnout ist ein Zustand, der sich über einen längeren Zeitraum bei anhaltendem Stress, übermäßigem Energieeinsatz und persönlicher Überforderung entwickeln kann.

Wenn zudem der Stress durch die Verdrängung von inneren Signalen und ungünstige Bewältigungs-versuche verstärkt wird, kann es nicht mehr zu ausreichender Erholung und Entspannung der gesteigerten körperlichen, emotionalen und geistigen Aktivität kommen. Burnout führt schließlich zur massiven Beeinträchtigung der persönlichen Motivation, der Einstellungen und des gesamten Verhaltens. Motivation und Freude an der Arbeit und am Leben gehen dabei immer mehr verloren. Die Folgen können bis zu psychischen Krankheiten und die Flucht in eine Sucht wie Alkoholismus/Medikamentenabhängigkeit etc. reichen. Das Burnout-Syndrom kann jede/n, unabhängig von finanzieller Lage, privater Situation und Berufsbereich treffen.

Ursachen – Wie entsteht Burnout?

Die Ursachen für Burnout sind vielfältig - berufliche, private und gesellschaftlich bedingte Auslöser begünstigen den Burnout-Prozess.

Neben persönlichen Faktoren und Erfahrungen, die Menschen mehr oder weniger zur Entwicklung eines Burnout-Syndroms prädestinieren, gehören dazu bestimmte Charakteristika der heutigen Arbeitswelt und des gesellschaftlichen Klimas, welche Stress und Überforderung erzeugen.

Burnout fördernde Umstände sind ungünstige Arbeitsbedingungen, wie

Frauen und Burnout

Während bei Männern die ausschließliche Konzentration auf das Berufsleben mit weitgehendem Verlust an sozialen und emotionalen Ressourcen eine Burnout-Entwicklung begünstigt, sind bei Frauen meistens die Mehrfachbelastung und fehlende gesellschaftliche und persönliche Anerkennung krankheitsfördernde Faktoren.

Frauen leben häufig einen Alltag der ständigen Aufgabenerfüllung ohne Spielraum für sich selbst und mit wenig Zeit zur Regeneration ihrer körperlichen, seelischen und geistigen Kräfte. Das Leben läuft oft über längere Perioden fremdbestimmt und mit eingeschränkten Gestaltungsmöglichkeiten ab bzw. wird ein Weiterkommen auf diesem nur mit enormen Anstrengungen und organisatorischem Aufwand errungen. Die Erwerbstätigkeit von Frauen ist für das finanzielle Überleben der Familie oft unverzichtbar trotz Betreuungspflichten gegenüber Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen.

Konfliktkonstellationen, die eine Burnout-Entwicklung besonders bei Frauen fördern:

Der Kampf mit diesen Konfliktkonstellationen kostet viel Energie und lässt wenig Raum für eigene Bedürfnisse.

Bei Misserfolgen oder Erschöpfung fühlen sich Frauen oft als Versagerinnen, ohne jedoch die ständigen real existierenden Überbelastungen mit zu berücksichtigen und ihre tagtäglichen Leistungen anzuerkennen.

Symptome – Woran erkenne ich Burnout?

Jeder Mensch hat manchmal schlechte Tage oder Phasen in seinem Leben, in denen er/sie sich unwohl, ausgelaugt und lustlos fühlt. Personen in schwierigen Lebenslagen entwickeln häufig einige der mit Burnout verbundenen Symptome, nicht jede/r Betroffene gerät allerdings in das Vollbild der Erkrankung. Dazu kommt, dass das Burnout Syndrom schleichend ins Leben eindringt, weshalb nur die wenigsten Menschen die ersten Anzeichen erkennen.

Wichtige, jedenfalls ernst zu nehmende körperliche und psychische Signale für eine mögliche Burnout-Erkrankung können sein:

Im Internet finden Sie zahlreiche Selbsttests zum Thema Burnout-Gefährdung. Diese können eine erste Orientierung sein, ob bzw. wieweit Sie von Burnout betroffen sind.

Wichtig dabei ist allerdings, dass ein Test niemals eine medizinische oder psychologische Diagnose ersetzen kann!

Sollten Sie bei sich Symptome für eine beginnende oder akute wahrnehmen, nehmen Sie jedenfalls so rasch wie möglich fachliche Hilfe in Anspruch!

Prävention – Vorbeugen gegen Burnout

Auch wenn gesellschaftliche und arbeitsplatzspezifische Faktoren wie verstärkter Zeit- und Verantwortungsdruck im Beruf, geringer Handlungsspielraum, Mehrfachbelastung usw. kaum unmittelbar verändert werden können, ist es möglich, Strategien zu entwickeln, die vorbeugend gegen Burnout wirken.